Wie immer, geht es auch in diesem Jahr Richtung Norden. Diesmal ist eine Rundreise durch Schweden, bis hoch nach Lappland, geplant.
Los geht es am 09. Juni. Über die Autobahnen A8, A81 und A7 bis Munster zum Campingplatz Örtzewinkel. Hier treffen wir uns mit einem befreundeten Ehepaar, mit dem wir die Reise fortsetzen werden. Inzwischen sind die Tagestemperaturen auf 34 Grad angestiegen.
Am 10. Juni geht es weiter. Doch schon nach wenigen Kilometern müssen wir eine Zwangspause einlegen, da das Fahrzeug unserer Freunde technische Probleme hat. Das heißt erst einmal auf den Abschleppwagen und die Reparatur des Fahrzeuges warten. Gegen Mittag fahren wir schon mal weiter bis zum Camping Mitte in Medelby, an der dänischen Grenze. Inzwischen sind die Temperaturen auf angenehme 18 Grad gesunken.
Am Abend des 11. Juni sind wir wieder vollzählig, so dass es am nächsten Morgen weiter gehen kann. Wie im vergangenen Jahr führt die Route über Kolding, die Lille Belt- und Store Belt- Brücke. Vorbei an Kopenhagen, weiter über die Öresund Brücke nach Malmö. Von dort geht es auf der "23" weiter bis zu Sjöstugans Camping in Älmhult. Da es in den vergangenen Wochen nicht geregnet hat, besteht überall absolutes Grillverbot. Eine gute Gelegenheit das Restaurant am Campingplatz zu besuchen. Wir haben dort sehr gut gegessen und können es wirklich empfehlen.
Am 13. Juni geht es weiter, über die E04 bis Jönköping am Vätternsee. Über die "195" entlang des Sees, vorbei an Karlsborg und dem Götakanal (leider nicht angehalten). Wir folgen der "202" bis Undenäs, von dort erreichen wir am Nachmittag über eine Nebenstraße unser nächstes Ziel, Camping Tiveden. Ein schöner, ebener Platz, windgeschützt, direkt am See "Unden" gelegen. Hier bleiben wir einige Tage. Ein guter Ausgangspunkt um den Nationalpark Tiveden zu besuchen und um mit unseren Hunden ausgiebige Spaziergänge zu machen. Auf dem Weg hierher haben wir unseren ersten Elch gesehen. Das Thermometer zeigt 22 Grad.
17. Juni, es geht weiter auf der "26", entlang dem Vännern See bis Kristineham. Der E18 und der "240" folgend bis Hagfors. Von dort über die "62" bis Gravol. Hier ist unser nächstes Ziel, Björkebo Camping. Ein großzügiger Platz, direkt am Klarälven gelegen. Wir bekommen einen Stellplatz mit direktem Blick zum Fluss, auch hier bleiben wir ein paar Tage um Midsommer zu feiern. Der Platz wird von einem jungen deutschen Ehepaar geführt. Besonders zu erwähnen ist das kleine Cafe am Campingplatz, in dem es täglich selbstgebackenen Kuchen gibt! In der nahe gelegenen Stadt Ekshärad kann man eine kleine Stabkirche besichtigen. Interessant ist auch die Maria Kirke, in der es eine deutschsprachige Führung gibt. Eine einzigartige Besonderheit sind die schmiedeeisernen Grabkreuze auf dem Friedhof neben der Kirche, die Lebensbäume darstellen.
Schweden ohne Elche, das geht gar nicht. Deshalb nehmen die Männer an einer Elchsafari teil. Begleitet von einem deutschen Guide startet diese am Abend gegen 19 Uhr und dauert bis ca. 24 Uhr. Mit vier Hunden im Auto ist so eine Safari nicht machbar, deshalb gibt es am folgenden Tag ein Damenprogramm. Wir Frauen besuchen den nahe gelegenen Elchpark. Die englischsprachige Führung dauert gut drei Stunden. Hier sind die Elche zwar nicht in freier Wildbahn zu sehen, wir erfahren aber viel über den Lebensraum und die Tiere und haben die Möglichkeit ihnen ganz nah zu sein.
An Midsommer erwartet uns auf dem Campingplatz ein leckeres Buffet mit schwedischen Spezialitäten, Musik, das Aufstellen des Midsommerbaumes und fröhliche Menschen. Allerdings ist es ganz schön kalt und windig geworden. Dafür plagen uns aber keine Mücken. Am nächsten Tag fahren wir nochmals die Strecke ab, die unsere Männer mit dem Guide gefahren sind und werden mit tollen landschaftlichen Eindrücken und einem Elch in freier Natur belohnt.
24. Juni, Zeit weiter zu reisen. Auf der "62" fahren wir bis Stöllet, dann folgen wir der E45, vorbei am Siljansee, bis Mora. Von hier weiter auf der "70" über Älvdalen nach Särna. Jetzt verlassen wir die guten Straßen, folgen der "311" durch das Rentiergebiet. In aller Ruhe kommen uns hier auf der Straße zwei Rentiere entgegen, also Augen auf! Unser nächstes Ziel ist der Campingplatz Tännäskröket. Aber Achtung, die letzten 40 km der Strecke sind in sehr schlechtem Zustand und für Gespanne nur langsam befahrbar. Das Gelände des Platzes ist ausschließlich geschottert und eindeutig für Wintercamping angelegt. In unmittelbarer Nähe sind mehrere Skilifte, aber die Aussicht auf die schwedischen und norwegischen Berge ist einmalig! Achja, inzwischen liegt die Temperatur nur noch bei 15 Grad.
Am nächsten Morgen geht es einige Kilometer weiter auf der "311". In Tännäs biegen wir ab auf die "84" und fahren weiter über die "315". Immer wieder fällt der Blick auf die Berge und wir überqueren einen "Pass" und fahren an einem Skigebiet vorbei. Weiter geht es auf der "316" und die E45 über Östersund bis Strömsund. Hier beginnt der Vildmarksvägen. Am Abend erreichen wir den Campingplatz in Gäddede, zu dem ein kleines Lokal gehört, in dem man preisgünstig essen kann. Auch hier stehen wir mit Blick zu einem Stausee, aber relativ eng mit den anderen Campern. Wir bleiben zwei Nächte und besuchen von hier aus Hällingsafallet. Ein spektakulärer Wasserfall der sich 45 m hinab in einen Canyon ergießt, sowie Brakkafallet, der im unteren Bereich Stromschnellen gleicht. Unbedingt müssen wir auch Ankarede besuchen. Ein alter Kirch- und Sammlungsplatz der Frosvikensami. Er besteht aus einer Kirche mit Friedhof, darum drapiert rote Holzhäuser und Samenhütten, sogenannte Koten. Das Thermometer zeigt 19 Grad.
27. Juni, bei 13 Grad starten wir Richtung Stekenjokk und sind fasziniert von der sich nun verändernden Landschaft. Bei 10 Grad erreichen wir Stekenjokk, ein ehemaliges Bergwerkgelände in dem von 1976 bis 1988 Kupfer, Zink und Gold abgebaut wurde. Leider können wir keine Spaziergänge im Gelände machen da es Brutzeit ist und man die Straße dann nicht verlassen darf. Abseits der Straße steht eine Rentierherde die uns beobachtet, bevor sie in Ruhe weiter zieht.
Wir überqueren den 65. Breitengrad, vorbei an Marsfjäll mit einem Stopp an Trappsegsforsen. Die beeindruckenden Wassertreppen gelten als der schönste Wasserfall Schwedens und müssen unbedingt fotografiert werden.
Das nächste Ziel ist der Campingplatz Kolgarden in Lövliden bei Vilhelmina. Wieder bekommen wir einen Stellplatz mit direktem Blick auf den See! Wir bleiben ein paar Tage und können uns gar nicht satt sehen an den hellen Nächten und dem Mondaufgang der sich im See spiegelt. Ganz in der Nähe kann man geräucherten Fisch und Wild, sowie Heringsspezialitäten einkaufen. Wenige Kilometer weiter gibt es geräuchertes Rentierfleisch direkt vom Erzeuger. Die ersten beiden Tage auf diesem Platz ist es mit 12 Grad noch immer sehr frisch, dann wird es endlich wärmer.
Am 01. Juli brechen wir wieder einmal auf und fahren auf der E45 nach Dorotea. Am Straßenrand steht eine Rentierfamilie und äst friedlich. Eigentlich wollten wir in Dorotea das Polar-Wohnwagenmuseum besuchen, da es leider geschlossen hat fahren wir weiter bis Strömsund. Hier beginnt und endet der Vildmarksvegen und wir verlassen Lappland.
Am Nachmittag erreichen wir unser Etappenziel, Kvarnsjö Camping. Bei 22 Grad und Sonnenschein haben wir auf dem terrassierten Platz einen weiten Blick über die umliegenden Wälder.
02. Juli, bei 17 Grad und Sonne fahren wir weiter auf der E45. In Sveg steht der größte Holzbär der Welt. Er symbolisiert die Region Herjedalen und ist ihr Wahrzeichen. Kurz vor Orsa sehen wir am Straßenrand wieder Elche stehen. Über Mora und Malung erreichen wir in Gravol wieder Björkebo Camping, hier bleiben wir eine Nacht. Inzwischen zeigt das Thermometer 26 Grad.
03. Juli, eigentlich wollten wir wieder einige Tage auf Camping Tiveden verbringen. Leider sind sie total ausgebucht. So geht es bei 20 Grad weiter über Ekshärad ("62"), ab Hagfors auf der "246" und ab Filipstadt der "26" folgend. Das Navi führt uns weiter über die "237", "205" und "243" bis Mo. Hier sehen wir den Hinweis auf den nächsten Campingplatz. Wir folgen der unbefestigten Straße durch den Wald und erreichen Skagerns Camping und Freizeitzentrum. Ein schattenarmer, am Hang liegender Platz direkt am See. Das Thermometer zeigt 26 Grad und die Sonne brennt vom blauen Himmel, es entsteht der Eindruck man sei in Italien. Hier bleiben wir ein paar Tage und genießen das sonnige Wetter und den Blick über den See Skagern.
06. Juli, weiter geht es. Diesmal liegt unser Ziel ca. 50 km vor Göteborg, Vargarda. Wir folgen der E20 und erreichen am Mittag den Campingplatz Tanga Hed. Vor uns sind schon einige Kromfohrländer angekommen und bis zum Abend füllt sich der Platz mit weiteren. An diesem Wochenende ist ein großes Treffen des schwedischen Kromfohrländervereins. Inzwischen zeigt das Thermometer 27 Grad.
09. Juli, drei interessante Tage mit den Kromifreunden aus Schweden liegen hinter uns und wir müssen weiter. Wir fahren auf der E20 Richtung Göteborg und sehen wieder einen Elch am Straßenrand stehen. Weiter geht es nach Malmö. Bei 20 Grad fahren wir über die Öresundbrücke, vorbei an Kopenhagen und erreichen am Nachmittag das nächste Ziel. Sorö Sö Camping. Dieser Platz liegt direkt am See. Brot und Brötchen werden täglich frisch gebacken und sind sehr lecker. Im dazu gehörigen Bistro werden verschiedene warme Gerichte angeboten.
10. Juli, weiter geht es auf der E20 über die Store-Belt- und Lille-Belt-Brücke bis Kolding, von dort auf der E45 weiter Richtung Süden. Am Abend erreichen wir Soltau, Campingplatz Röderspark/Ebsmoor. Auch zu diesem Platz gehört ein Restaurant, aber Achtung die Küche schließt bereits um 21 Uhr.
11. Juli, Endspurt! Nachts beginnt es zu regnen, kurz aber heftig. Gegen 9 Uhr starten wir Richtung Heimat. Nicht nur gestern, sondern auch heute erwarten uns viel Staus auf den Autobahnen Deutschlands (das haben wir ganz bestimmt auf unserer Rundreise nicht vermisst). Am Abend erreichen wir nach 6180 km wohlbehalten Köngen! Eine beeindruckende Reise endet. Es bleiben viele Bilder und schon jetzt vermissen wir das Licht des Nordens. Unsere drei Kromis haben die Reise gut mitgemacht, auch wenn es für sie sicher durch die vielen Eindrücke sehr anstrengend war.
Für all diejenigen, die unserer Route genau folgen wollen habe ich die Nummern der Straßen angegeben. Alle anderen können auf den fotografierten Karten in etwa die Route verfolgen.